Was unternimmt die Politik, um den Produktionsstandort Deutschland zu stärken? Diese Frage durfte ich der Wirtschaftsministerin des Landes Baden-Württemberg, Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, stellen.

Hoffmeister-Kraut kennt die Perspektive der Wirtschaft: vor ihrem Einstieg in die Politik arbeitete sie unter anderem bei Morgan Stanley und EY. Sie sagt: "In der Produktion steckt der Puls unserer Wirtschaft.“

Als größte Herausforderung bezeichnet sie den Fachkräftemangel: "Die größte Schwierigkeit ist es, Fachkräfte zu gewinnen."

Entsprechend setzt Hoffmeister-Kraut hier an:

  1. Vereinbarkeit von Familie und Beruf
  2. Stärkung des Erfolgsmodells der beruflichen Ausbildung
  3. Freizügigkeit des europäischen Arbeitsmarktes nutzen
  4. Qualifizierte Einwanderung aus Drittstaaten

Hier gebe ich der Ministerin natürlich Recht. Aber die Erfahrung zeigt auch, dass diese Ansätze langfristig sind.

Da kurzfristig also wenig Abhilfe in Aussicht ist, gilt es die intern vorhandenen Ressourcen bestmöglich zu nutzen.

Ich sehe das so: Fabriken müssen die vorhandenen Personalressourcen bestmöglich einsetzen und gleichzeitig attraktiv als Arbeitgeber sein. Dazu werden unbürokratische Abläufe und moderne Strukturen benötigt. Ich empfehle hier, die Anwenderfreundlichkeit für Werker:innen und Führungskräfte konsequent in den Mittelpunkt stellen. Wenn wir Abläufe vereinfachen, können sich die Mitarbeitenden in der Fabrik auf Wertschöpfung und deren Verbesserung kümmern.

Hier stimmt auch Wirtschaftsministerin Hoffmeister-Kraut ein: "Es ist eine unheimlich große Dynamik entstanden, immer stärker zu digitalisieren."

Am Ende sind die Aufgaben ähnlich: von der papierlosen Verwaltung als Aufgabe der Politik bis zur papierlosen Fabrik als unsere Aufgabe. Packen wir es an!

Das ganze Interview mit Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut können Sie in meinem Podcast Factory 21 anhören.

Lukas Morys
Post by Lukas Morys
März 7, 2023